Silvester: Ein teurer Spaß auf Kosten des Umweltschutzes und Tierwohles
- Claudia Hude
- vor 12 Minuten
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Während die Neujahrsfeierlichkeiten bei vielen Menschen Freude und Nostalgie auslösen, ruft der Salzburger Bauernbund, als die größte agrarpolitische Interessenvertretung des Landes, dazu auf, die Tradition der Silvesterfeuerwerke kritisch zu hinterfragen. Jährlich werden in Österreich rund zehn Millionen Euro für das Feuerwerks-Spektakel ausgegeben. Erhebliche ökologische und gesundheitliche Schäden und verängstigte, verstörte Tiere sind die Folge.
Schadstoffe beeinträchtigen die Luftqualität
Feuerwerke führen zu einem kurzfristigen, aber starken Anstieg der Luftverschmutzung. Der dabei freigesetzte Feinstaub entspricht etwa zehn Prozent der jährlichen Verkehrsemissionen in Österreich. Schadstoffe, wie Feinstaub und Schwermetallpartikel, wie Barium oder Strontium beeinträchtigen nicht nur die Luftqualität, sondern haben auch direkte gesundheitliche Auswirkungen auf Menschen, insbesondere auf jene mit Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen. Außerdem belasten Schwermetallpartikel Böden und Gewässer.
Müll: Gefahr für Tiere und Umwelt
Besonders betroffen von der Knallerei sind die Wiesen und Weiden der Bäuerinnen und Bauern und in der Folge auch die Nutz- und Wildtiere. Neben der Lärmbelastung, die bei bis zu 170 Dezibel Angst und Panik bei Tieren auslösen kann, stellen die Überreste von Feuerwerkskörpern eine ernsthafte Bedrohung für die Tiere dar. Wenn scharfkantige Teile von explodierten Raketen oder sonstiger Feuerwerksmüll gefressen werden, können diese zu Verletzungen oder sogar zum Tod von Tieren führen. Das widerspricht jeder gesellschaftlicher Forderung nach mehr Tierwohl und Umweltschutz.
„Jedes Jahr versuchen wir Aufklärungsarbeit zu leisten. Wiesen und Felder sind nach Silvester mit unzähligen Rückständen übersät, die nicht nur die Umwelt belasten, sondern auch eine direkte Gefahr für unsere Nutztiere darstellen. Es ist besonders ärgerlich, dass viele Menschen ihre Feuerwerkskörper und Sektflaschen zum Feiern mitnehmen, jedoch ihren Abfall anschließend nicht wegräumen. Die Bäuerinnen und Bauern sind die Leidtragenden und müssen dann den Müll von ihren Wiesen und Feldern entsorgen. Jeder fordert Tierwohl und Umweltschutz – zu Silvester ist das aber den meisten völlig egal“, so die Direktorin des Salzburger Bauernbundes Alexandra Voithofer.
Umdenken dringend nötig
Der Salzburger Bauernbund setzt sich für den Verzicht von Silvesterfeuerwerken, angesichts der erheblichen Schäden für die Umwelt und Tierwelt, ein. Direktorin Voithofer appelliert an die Gesellschaft, sich mit den negativen Folgen von Feuerwerken auseinanderzusetzen: „Im Interesse von Tierwohl und Umweltschutz sollten wir uns dazu entscheiden, Silvester ohne Knallerei zu feiern.“





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