top of page

Es ist nie zu früh, sich um seine Pension zu kümmern

  • Claudia Hude
  • vor 12 Minuten
  • 2 Min. Lesezeit

Die Pension ist weit weg? Gerade deshalb lohnt es sich, heute aktiv zu werden. Denn an die Pension und deren Höhe denken viele erst, wenn der Ruhestand näher rückt. Ein Loch im Pensionskonto kann jedoch große Folgen haben.


An die Pension denken? „Dafür habe ich doch noch Zeit.“ Das ist die Antwort vieler Menschen auf diese Frage. Doch die Salzburger Landesbäuerin und Vizepräsidentin der LK Claudia Entleitner rät: „Wer sich früh informiert, kann davon später entscheidend profitieren und viel für seine Unabhängigkeit tun.“


Großer Unterschied bei Männern und Frauen

Besonders Frauen am Land sind hier gefordert, denn die aktuellen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Frauen beziehen im Schnitt rund 40 Prozent weniger Pension als Männer. Während Männer durchschnittlich etwa 2.535 Euro brutto pro Monat erhalten, sind es bei Frauen nur rund 1.527 Euro. „Das bedeutet eine Differenz von rund 1.000 Euro pro Monat und eine Pensionslücke von 39,7 Prozent“, bringt es Entleitner auf den Punkt. Bei den Bäuerinnen liegt die durchschnittliche Pension aktuell bei 860 Euro im Monat.


Gefahr von Altersarmut

Wenn die Pension ein Mindesteinkommen nicht erreicht, kann die sogenannte Ausgleichszulage bei der SVS beantragt werden. Diese Ausgleichszulage erhalten derzeit circa 16 Prozent aller bäuerlichen Pensionisten. Bei den Ausgleichszahlungen werden jedoch auch die je­weiligen Familien- und Einkommensverhältnisse berücksichtigt.  „Gerade Bäuerinnen, die ihr Leben lang gearbeitet und Verantwortung auf den Höfen und in den Familien übernommen haben, dürfen im Alter nicht in Armut und Abhängigkeit enden“, fordert Claudia Entleitner.


Eigenverantwortung wahrnehmen

Die Gründe für diesen Unterschied liegen oft in der Lebensrealität am Hof: Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Mitarbeit im Betrieb ohne durchgehende Absicherung oder längere Teilzeitphasen. „All das führt zu Lücken im Versicherungsverlauf und damit zu geringeren Pensionsansprüchen. Gerade wir Bäuerinnen müssen uns bewusst mit dem Thema auseinandersetzen“, betont Entleitner, denn wer sich aktiv informiert, kann Dinge auch verändern.


Pensionslücken vermeiden

Am wichtigsten ist es, Beitragslücken möglichst zu vermeiden. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Eltern können etwa das Pensionssplitting nutzen, um Erziehungs- und Kinderbetreuungszeiten partnerschaftlich aufzuteilen. Auch eine Selbst- oder Weiterversicherung bei der SVS während der Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen ist möglich. „Lassen es die Betriebsgröße und die Lebensumstände zu, können zum Beispiel Ehepartner auch hauptberuflich angestellt werden“, gibt Entleitner zu bedenken. Falls der Betrieb gemeinsam geführt wird, sind beide bei der SVS pensionsversichert und das in der Regel jeweils mit der halben „Betriebs-Beitragsgrundlage“.


Recht auf Lebensqualität im Alter

„Welche Möglichkeit zu empfehlen ist, muss individuell beurteilt werden“, verweist Entleitner auf die Experten bei der SVS. Sie appelliert aber auch an die Eigenverantwortung der Bäuerinnen: „Ohne den Einsatz und die Leistung der Frauen wären die meisten Salzburger Betriebe nicht zu führen. Ihr leistet großartiges und habt auch das Recht auf eine entsprechende Absicherung. Denn diese bedeutet den Schutz

vor Altersarmut, eine höhere Lebensqualität und Unabhängigkeit.“

Foto: Auch im bäuerlichen Bereich ist Altersarmut vor allem weiblich. Ein Blick in die Zukunft lohnt sich aber, denn ein Loch im Pensionskonto kann große Folgen haben. Foto: stock.adobe.com/andranik123
Foto: Auch im bäuerlichen Bereich ist Altersarmut vor allem weiblich. Ein Blick in die Zukunft lohnt sich aber, denn ein Loch im Pensionskonto kann große Folgen haben. Foto: stock.adobe.com/andranik123

 
 
 

Kommentare


bottom of page