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Claudia Hude

Was ist unser Essen wirklich wert?


Die Direktorin des SalzburgerBauernbundes Alexandra Voithofer

Diese Fragen stelle ich mir in letzter Zeit oft, wenn ich durch einen Supermarkt gehe. Eine Aktion jagt die nächste, eine Lebensmittelkette versucht die andere bei den Preisen zu unterbieten. Dabei scheinen der Lebensmittelhandel, ebenso wie die Kunden, ganz darauf zu vergessen, woher diese Produkte kommen, wer sie erzeugt und was sie wert sind.


Lebensmittel sind ein hohes Gut und wir können uns in Österreich und vor allem in Salzburg dankbar schätzen, dass wir jederzeit und überall qualitativ hochwertige Produkte zu guten Preisen erhalten. Das alles haben wir unseren Bäuerinnen und Bauern zu verdanken, die dies durch ihren Einsatz erst möglich machen. Doch das scheint selbstverständlich zu sein, denn wie wäre es sonst zu erklären, dass sich die Menschen während des ersten Lockdowns mehr Sorgen um Klopapier machten als um ihre Versorgung mit Lebensmitteln?


Das liegt wohl vor allem daran, dass die Versorgung bislang immer perfekt funktioniert hat. Und auch während der Krise haben die Landwirte bewiesen, dass auf sie Verlass ist. Und dennoch mehren sich die kritischen Stimmen, die die Arbeit der Bauern misstrauisch betrachten und einen Wandel der Landwirtschaft fordern. Aber wohin soll dieser Weg gehen? Mehr Umwelt- und Naturschutz, mehr Tierwohl. Soweit sind sich alle einig. Aber wenn es darum geht, wer die dann anfallenden Mehrkosten tragen soll, gehen die Meinungen wieder auseinander.


Für mich ist klar, dass es nicht die Bäuerinnen und Bauern sein dürfen. Die Landwirtschaft kann einen wichtigen Beitrag leisten. Sei es in der Energieversorgung oder in der Bewirtschaftung unserer Flächen, die viel CO2 speichern. Und natürlich kann auch eine Tierhaltung gefördert werden, die gegen die industrielle Massentierhaltung wirtschaftlich bestehen kann. Aber dafür muss die öffentliche Hand Mittel in die Hand nehmen und die Landwirte unterstützen. Gerade in Salzburg müssen wir stolz auf das sein, was wir geschaffen haben. Unsere europaweit einzigartigen Standards in Umwelt- und Tierschutz dürfen nicht aufgegeben werden. Vielmehr müssen die Leistungen der Bäuerinnen und Bauern wieder vor den Vorhang geholt werden. Jeder muss wissen, welch wichtigen Beitrag sie für den Erhalt unsere Natur- und Kulturlandschaft leisten - eines unserer Aushängeschilder. Und jeder sollte stolz darauf sein, welch hochwertige Produkte bei uns auf den Tisch kommen. Das ist unser Essen wirklich wert.

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