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Leben und leben lassen



Fast 9 Millionen Expertinnen und Experten leben in Österreich. Je nach tagesaktueller Lage sind das knapp 9 Millionen Fußballtrainer, 9 Millionen Immunologen oder 9 Millionen Agrarexperten.


Gleich vorweg sei gesagt, dass es gut ist, dass jeder seine eigene Meinung hat und diese auch vertritt. Das ist sogar essentiell für das Funktionieren einer Demokratie.

In der heutigen Zeit des Informationsüberflusses, der Fake News und des Halbwissens ist es aber auch garnicht so einfach, sich seine Meinung auf Basis von fundierten Fakten zu bilden. Gleichzeitig ist es aber so, dass durch das selbsternannte Expertentum den wahren Experten ihr Wissen abgesprochen wird. Das führt nicht nur im Agrarbereich immer wieder zu Pauschalverurteilungen. Aber genau von diesen haben die Bäuerinnen und Bauern genug. Sie wissen wie sie ihre Tiere zu behandeln haben, wie sie die Biodiversität erhalten, unsere Kulturlandschaft pflegen und wie sie mit Grund und Boden umgehen müssen. Denn genau das ist ihre Lebensgrundlage. Werden die Tiere krank verursacht das für den Bauern hohe Kosten. Stimmt die Bodenqualität nicht wird das zu einer geringeren Ernte führen. Kaum jemand hat so ein hohes Interesse an Tierwohl, Natur- und Umweltschutz wie die Bäuerinnen und Bauern selbst.


Ja es gibt die Ausnahmen. Aber aufgrund einiger weniger schwarzer Schafe den gesamten Berufsstand zu verurteilen ist nicht zu akzeptieren. Bei einem Chirurgen würde es einem ja auch nicht einfallen ihm zu erklären, wie er den Blinddarm zu entfernen hat.

Leben und leben lassen, ebenso wie der gegenseitige Respekt voreinander und der Kompetenz des anderen würde uns sehr gut tun und das Zusammenleben deutlich angenehmer gestalten.

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