Im Zuge eines Regionalitäts-Checks hat der Verein „Wirtschaften am Land“ gemeinsam mit Jungbauern aus Kärnten, Oberösterreich und Tirol Eigenmarken-Milchprodukte der heimischen Lebensmitteleinzelhändler und Diskonter genau unter die Lupe genommen. Die Tester haben insgesamt 963 Butter- und Käseprodukte nach Kriterien wie Herkunft und Preis untersucht. Das überraschende Ergebnis: 40% der Produkte sind nicht nachweislich mit österreichischer Milch hergestellt.
„Die Ergebnisse des Regionalitäts-Checks lassen Luft nach oben. 60% der Milchprodukte sind unzweifelhaft von heimischen Milchbauern. Bei 27% ist allerdings gar nicht erkennbar, woher der Rohstoff Milch stammt“, erklärt Quehenberger. Das Gros der 963 überprüften Produkte entfällt auf verschiedene Käsesorten wie Mozzarella, Schnitt- oder Streichkäse. „59% davon wurden mit österreichischer, gentechnikfreier Milch hergestellt“, führt Quehenberger aus: „Bei der Butter sind es sogar 72% Österreich-Anteil. 21% sind allerdings auch hier nicht ordentlich gekennzeichnet“, bemängelt Quehenberger.
Zu beachten sei, dass günstige Einstiegspreise kompensiert werden müssen: „Ich frage mich, wer die Kosten billiger Eigenmarken trägt – und wer davon profitiert. Fakt ist, dass der höhere Anteil auch das Kräfteverhältnis am Verhandlungstisch verschiebt, wie der erste Tätigkeitsbericht des unabhängigen und weisungsfreien Fairness-Büros zeigt. Um stabile Preise zu gewährleisten, braucht es ein starkes Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft. Qualitativ hochwertige Lebensmittel aus Österreich dürfen nicht unter dem Deckmantel der Anonymität beliebig durch kostengünstigere, ausländische Urprodukte austauschbar sein“, fordert Quehenberger.
Foto: BB-Landesobmann Präs. Rupert Quehenberger. Foto: Bauernbund/Manuel Horn
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