Österreich ist kein Risikoland
- Claudia Hude
- vor 5 Tagen
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Den Wald global schützen, Rodungen beenden und damit das Klima schützen. Das ist das Ziel der EUDR, der EU-Entwaldungsverordnung.

Mit der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) will die Europäische Union ein klares Zeichen gegen die weltweite Entwaldung setzen. Künftig sollen nur noch Produkte auf den europäischen Markt gelangen, die nachweislich „entwaldungsfrei“ sind – also nicht aus Flächen stammen, auf denen seit 2020 Wald gerodet wurde. Betroffen sind unter anderem Holz, Kaffee, Kakao, Palmöl, Soja und Rindfleisch – sowie alle Produkte, in denen diese Rohstoffe verarbeitet werden.
Bürokratiemonster verhindern
„Das Ziel der Entwaldungsverordnung, Wälder global zu schützen ist grundsätzlich begrüßenswert und wird von niemandem in Frage gestellt“, so LK-Präs. ÖR Rupert Quehenberger. Was die Verordnung aber für die heimischen Bäuerinnen und Bauern heißt, gibt laut Quehenberger Anlass zur Sorge: „Auch die Produzentinnen und Produzenten in der EU müssen künftig die entsprechenden Nachweise bringen. Dies kann für Österreich und seine Bäuerinnen und Bauern bedeuten, dass ein weiteres Bürokratiemonster auf uns zukommt, das mit allen Mitteln verhindert werden muss.“
Österreich ist kein Risikoland
Die Waldfläche in Österreich nimmt laufend zu und der Holzvorrat steigt seit Generationen. Jährlich wächst er etwa um 3.500 Fußballfelder. Die österreichische Waldinventur zeigt außerdem, dass die Biodiversität im Wald in einem sehr guten Zustand ist. „Wir sollten also weit davon entfernt sein, als Risikoland eingestuft zu werden. Es wäre nicht nachvollziehbar, wenn unsere Bäuerinnen und Bauern einen Nachweis erbringen müssten, dass ihr Holz bzw. ihre Produkte aus entwaldungsfreier Forstwirtschaft stammen, wo es bei uns doch keine Entwaldung gibt“, so Quehenberger.
Einstufung wirft Fragen auf
Auch die kürzlich von der EU-Kommission präsentierten Hochrisikostaaten stimmen nachdenklich: Russland, Weißrussland, Nordkorea und Myanmar. „Andere Länder wie Brasilien, Indonesien oder Malaysia, die für die ungebremste Abholzung ihrer Tropenwälder bekannt sind, und damit auch Grund der Gesetzesinitiative waren, werden de facto reingewaschen“, sieht Quehenberger Gesprächsbedarf.
Neue Kategorie für Mitteleuropa gefordert
Auch wenn dem Vernehmen nach den EU-Staaten generell ein niedriges Entwaldungsrisiko attestiert werden soll ist für Quehenberger klar: „Wir bleiben bei unserer Forderung, nach Einführung einer Null-Risiko-Kategorie. Diese muss auch eine Vereinfachung der Abwicklung beinhalten“, so der Präsident der Landwirtschaftskammer Rupert Quehenberger.
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