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  • Claudia Hude

Voithofer: Weniger Lebensmittelverschwendung per Gesetz


Foto: Pixabay

Die Direktorin des Salzburger Bauernbundes Alexandra Voithofer fordert strengere gesetzliche Rahmenbedingungen gegen die Lebensmittelverschwendung. Allein in Österreich entstehen jährlich rund 1 Mio. Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle. 58% sind auf Privathaushalte, 18% auf den Außer-Haus-Verzehr und 14% auf die Verarbeitung zurückzuführen. Betroffen sind vor allem Brot, Süß- und Backwaren (28%), Obst und Gemüse (27%) sowie tierische Produkte (23%). Mit den weltweit verschwendeten Lebensmitteln könnten rund 3,5 Mrd. Menschen ernährt werden. „Es ist eine Schande, dass wir derart viele Lebensmittel achtlos in den Müll werfen. Viele von uns haben einfach die Wertschätzung und auch das Lebensmittelwissen verloren“, so Voithofer.


Frankreich war weltweit das erste Land, das die Lebensmittelverschwendung offiziell unter Strafe stellte. Supermärkte mit einer bestimmten Größe werden verpflichtet, unverkaufte Lebensmittel an örtliche Tafeln oder andere gemeinnützige Institutionen zu spenden. Jugendliche werden über Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung aufgeklärt und Restaurants müssen die Möglichkeit bieten, die Reste einer Mahlzeit mit nach Hause zu nehmen.


Während in Österreich bei dem Thema in erster Linie auf Bewusstseinsbildung gesetzt wird, schlägt Voithofer auch ein Überdenken der Größen- und Normvorgaben des Handels sowie die Abgabe nicht mehr für den Verzehr geeigneter, aber noch genussfähiger Lebensmittel an soziale Einrichtungen vor. „Es muss geprüft werden, welche gesetzlichen Lücken geschlossen werden müssen, damit keine noch genießbaren Lebensmittel im Abfall landen. Auch unsere Erwartungshaltung muss sich ändern. Bis zum Ladenschluss komplett gefüllte Regale - braucht es das wirklich?“, fragt Voithofer, die sich auch gegen Extremrabatte im Frischwarenbereich ausspricht. Stattdessen sollten Produkte rechtzeitig vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verbilligt angeboten werden. „Lebensmittel sollen leistbar sein, allerdings nicht verramscht werden. Für einen nachhaltigen Lebensmittelkauf gilt, möglichst bedarfsgerecht einzukaufen und Abfälle zu reduzieren“, so Voithofer.

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