Mitte Juni werden der neugewählte Salzburger Landtag und die Landesregierung angelobt. Unsere land- und forstwirtschaftlichen Anliegen werden Nicole Leitner und Hans Schnitzhofer in Zukunft vertreten. Im Gespräch mit der BauernZeitung geben sie einen Einblick in ihre Vorhaben.
BAUERNZEITUNG: Liebe Nicole, lieber Hans! Erstmals herzliche Gratulation zu eurer neuen Aufgabe. Welche Motivation habt ihr für eure Arbeit im Landtag?
Leitner: Mit ist es wichtig, dass sich Frauen und insbesondere Bäuerinnen mit ihrer Erfahrung in die bestehenden Gremien einbringen. Nur so können wir unsere Anliegen erfolgreich umsetzen.
Schnitzhofer: Ich sehe mich als Vertreter und Kämpfer für den ländlichen Raum. Er ist das Herzen Salzburgs und muss auch in Zukunft bestmöglich weiterentwickelt und gefördert werden.
Wenn ihr an die Land- und Forstwirtschaf denkt, was ist euch da besonders wichtig und muss angegangen werden?
Schnitzhofer: Die Rolle der Bäuerinnen und Bauern als Produzenten von Rohstoffen und Lebensmitteln hat in letzter Zeit wieder an Bedeutung gewonnen. Jetzt müssen wir erreichen, dass die Land- und Forstwirte auch an der folgenden Wertschöpfungsketten bestmöglich beteiligt werden. Die bäuerlichen Vermarktungs- und Verarbeitungsgenossenschaften haben hier eine besondere Bedeutung und müssen gefördert werden.
Leitner: Die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern muss wertgeschätzt werden. Das fängt damit an, dass sich Bauer sein wieder lohnen muss und geht bis zum verstärkten Einsatz heimischer Lebensmittel auch in Groß- und Gemeinschaftsküchen. Auch die Kommunikation mit den KonsumentInnen muss weiter verbessert werden. Wichtig ist für mich auch eine gute Perspektive und Unterstützung für die jüngere Generation bieten zu können, immer im Hinblick auf den Klimawandel.
Es gibt vieles, das unser schönes Salzburg besonders macht. Was zeichnet die Salzburger Land- und Forstwirtschaft in euren Augen aus?
Leitner: Für mich steht Salzburg für eine kleinstrukturierte vielfältige Landwirtschaft, die aufgrund der örtlichen Gegebenheiten ganz unterschiedlich funktioniert. Egal ob Almen, Wälder, Ackerbau oder Viehwirtschaft, Urlaub am Bauernhof, Direktvertriebe, Nebenerwerb oder Vollerwerb - Salzburgs Landwirte gestalten innovativ und aktiv die Zukunft unseres Bundeslandes mit.
Schnitzhofer: Die Salzburger Land- und Forstwirtschaft ist sehr beständig. Innovation und Erwerbskombination sind die Besonderheiten unserer Betriebe. Gleichzeitig leisten unsere Bäuerinnen und Bauern einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Natur- und Kulturlandschaft, die wiederum die Grundlage für den Tourismus und damit Lebensgrundlage vieler SalzburgerInnen ist.
Die gesamte Gesellschaft steht vor großen Veränderungen und Herausforderungen. Wie seht ihr die Zukunft der Land- und Forstwirte?
Schnitzhofer: Die Zukunft unsere Betriebe wird von fortlaufender Modernisierung geprägt sein. Das Leben auf dem Land wird wieder zunehmend gefragt und damit auch unsere Land- und Forstwirtschaft. Die notwendige Infrastruktur zu schaffen ist Aufgabe der Gemeinden. Dazu zählen ein attraktiver öffentlicher Verkehr, eine gute Versorgung von Jung bis Alt und funktionierende Straßen- und Datennetze.
Leitner: Meine Vision und mein Ziel ist es, unsere bäuerlichen Familienbetriebe zu erhalten. Egal ob neue technische Lösungen, die Entwicklung der Landwirte hin zu Energiewirten, die Stärkung unserer regionalen Lebensmittel und der Ausbau des SalzburgerLand Herkunftszertifikats oder der Klimawandel. Die Herausforderungen sind da und viele Betriebe sind bereit, sich diesen zu stellen und die dafür notwendigen Schritte zu setzen, wir müssen nur die Rahmenbedingungen mit Hausverstand gestalten.
Comments