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  • Claudia Hude

Schutz der Böden

Aktualisiert: 24. Jan. 2022

Unsere Böden bedürfen Schutz, müssen nachhaltig genutzt werden und der Flächenverbrauch muss langfristig gestoppt werden. Abg. z. NR. Carina Reiter über die kürzlich auf EU-Ebene präsentierte Bodenstrategie, die den politischen Rahmen für den Umgang mit Böden festlegen soll.


Das kostbare Gut Boden muss geschützt werden. Dabei muss auf die Vielfältigkeit der Böden eingegangen werden. Foto: Bauernbund/Nicole Leitner

Unsere Böden sind ein kostbares Gut. Aktuell verliert die österreichische Landwirtschaft jährlich zwischen 0,3 und 0,5% ihrer Produktionsflächen. Das summiert sich über die Jahre ordentlich. Generell ist Österreich Europameister im Flächenverbrauch, mit täglich 11,5 Hektar, die verbaut werden.


Die auf EU-Ebene präsentierte Bodenstrategie soll den politischen Rahmen für den Umgang mit Böden festlegen. Es geht um Schutz, Wiederherstellung und die nachhaltige Nutzung von Böden. Vorgesehene Maßnahmen sind etwa ein Programm für kostenfreie Bodenproben für Landwirte, die Forschungen zum Boden fördern, gesetzlich bindende Ziele um die Trockenlegung von Moorböden einzudämmen. Ab 2050 sollen die EU-Mitgliedstaaten ihren Landfraß auf netto Null senken sowie degradierte und kontaminierte Böden aufbessern. Die EU-Kommission möchte auch verschiedene Instrumente prüfen, um eine 50-prozentige Reduktion von Nährstoffverlusten zu erreichen. Dazu gehört es auch, Landwirten vorzuschreiben, 20% weniger Dünger einzusetzen.


Unsere Böden sind lebensnotwendig für die Zukunft der Landwirtschaft in Europa und Österreich. Die Lebensgrundlage stellt nun einmal unser Boden mit seinen vielfältigen Funktionen dar. Zum einen gilt es, unsere natürlichen Ressourcen zu schützen und zum anderen, die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern. Entscheidend ist es hier, den Bodenverbrauch drastisch zu reduzieren.


Auch die Österreichische Raumordnungskonferenz (ÖROK) hat die Erarbeitung einer österreichischen Bodenstrategie beschlossen. Ziel ist es, dem Flächenfraß entgegenzuwirken. Bis 2030 soll der Bodenverbrauch um 80 Prozent auf 2,5 Hektar pro Tag reduziert werden.


Ob nun ein Bodengesetz auf EU-Ebene hier der richtige Weg ist, ist die Frage. Mehr Bürokratie und doppelte Regelungen sollen auf keinen Fall das Resultat sein. Europa und Österreich zeichnen sich durch vielfältige Böden aus, dieser Vielfalt sollte man auf jedem Fall Rechnung tragen und auch keine Regelungen schaffen, die ganz Europa über einen Kamm schert. Eines ist jedoch klar: Unsere landwirtschaftlichen Böden sind ein hohes Gut und müssen erhalten bleiben. Für die Versorgungsicherheit mit Lebensmitteln und für die Aufgaben im Klimaschutz. Darum gilt es, unsere Böden vor Versiegelung zu schützen.

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