Lebensmittel sind kostbar und doch entsteht in Europa jedes Jahr ein Pro-Kopf-Verlust von 280 bis 300 Kilogramm. “Eine enorme Verschwendung, wenn gleichzeitig laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit bis zu 828 Mio. Menschen Hunger leiden. Es ist aber auch eine Verschwendung von Ressourcen, die schließlich für die Herstellung dieser Erzeugnisse aufgewendet wurden, wie Ackerflächen, Wasser, Energie und Arbeitseinsatz“, zeigt die Salzburger Landesbäuerin Claudia Entleitner die weitreichenden Konsequenzen dieses Handelns auf.
Weggeworfene Lebensmittel finden sich überall in der Wertschöpfungskette zwischen Produktion und Endverbraucher - die Ursache dafür sind vielfältig. Im persönlichen Bereich liegt es oftmals an mangelndem Bewusstsein und fehlendem Wissen. Entleitner: “Beides können wir uns in Zeiten wie diesen nicht erlauben. Gerade, wenn Liefernationen kriegsbedingt wegfallen, der Klimawandel die Erntemengen immer stärker im Griff hat und die Inflation die Preise explodieren lässt, - wer kann da zwischen 250 und 800 Euro im Jahr praktisch in den Hausmüll werfen?“
Gemeinsam mit ihren Kolleginnen engagiert sich die Bundesbäuerin für mehr Wertschätzung für heimische Lebensmittel, um damit auch deren achtlose Entsorgung zu verringern. “Im Grunde genommen ist es ganz einfach. Zu beachten gilt es die richtige Einkaufsplanung, den bedachten Einkauf und die korrekte Lagerung“, so Entleitner. Speisepläne für eine Woche erstellen, die Einkaufsliste darauf abstimmen was tatsächlich benötigt wird, keine Impulskäufe und abwägen, ob Rabatteinkäufe tatsächlich notwendig sind - das sind die ersten Schritte.
Weitere Ansatzpunkte bestehen bei der Aufklärung der Begriffe „Mindesthaltbarkeits- (MHD) und dem Verbrauchsdatum“ und auch bei der Lagerung der Lebensmittel. “Unsere Bäuerinnen lassen aber auch teilhaben an ihrem Wissen über das Haltbarmachen von Lebensmitteln und stellen Kochideen zur Verfügung, etwa wie man aus Resten noch eine schmackhafte Mahlzeit zubereitet. Denn jedes Kilogramm Lebensmittel im Müll hat nicht nur soziale und ökonomische Auswirkungen, sondern bedeutet eine enorme Belastung für Klima und Umwelt“, so Landesbäuerin Claudia Entleitner.
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