Über 5 Millionen Kilo Lebensmittel werden vom Handel monatlich entsorgt. „Wo bleibt hier die allseits beliebte ‚Geiz ist Geil‘-Philosophie?“, fragt sich Landesbäuerin Claudia Entleitner.
Den Konsumentinnen und Konsumenten tagtäglich zu erklären, wie wichtig es sei, beim Lebensmitteleinkauf zu sparen, die Bäuerinnen und Bauern einem enormen Preisdruck aussetzen und laufend Rabattaktionen anbieten. „Ich frage mich ehrlich, wie dieses Verhalten des Lebensmitteleinzelhandels mit der nun bekanntgewordenen Lebensmittelverschwendung zusammenpasst“, so Landesbäuerin Claudia Entleitner. Das Klimaministerium hat erst kürzlich veröffentlicht, dass Handelskonzerne unglaubliche 5,3 Millionen Tonnen Lebensmittel monatlich entsorgen.
Dauernde Verfügbarkeit überdenken
„Der Handel ist damit für bald 10 Prozent unserer Lebensmittelverschwendung verantwortlich“, zeigt Entleitner die Fakten auf. Auch wenn die privaten Haushalte mit knapp unter 60 Prozent immer noch einen Großteil des Essensmülls verursachen, müssen auch die Konzerne umdenken: „Anstatt auf dauernde Verfügbarkeit aller Lebensmittel und laufende Rabattaktionen sollten die Konzerne auf Regionalität, Fairness beim Einkauf und einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren wertvollen Lebensmitteln setzen“, ist Entleitner überzeugt.
Machtposition nicht länger ausnutzen
100.000 bäuerliche Produzenten und Verarbeiter stehen nur drei großen Ketten gegenüber, die 90 % des Marktes beherrschen: „Immer wieder zeigt sich, dass der Handel seine Machtposition ausnutzt, alleine 2023 gingen 235 unmittelbare Beschwerden beim Fairnessbüro ein“, fordert Entleitner Respekt und Zusammenarbeit auf Augenhöhe ein.
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